Geschlechtsspezifische Medizin: Forschung mit Wirkung

Das biologische und psychosoziale Geschlecht beeinflusst die Entstehung, Präsentation und Behandlung von Krankheiten. Physische Unterschiede wie Körperbau oder Stoffwechsel wirken sich auf Erkrankungsrisiken und Arzneimittelreaktionen aus, während sozio-kulturelle Faktoren wie Stressbewältigung oder Risikoverhalten ebenfalls eine Rolle spielen.

Trotz dieser bekannten Unterschiede werden sie in der medizinischen Praxis noch zu wenig berücksichtigt. Besonders Frauen sind betroffen, da viele Behandlungsleitlinien auf Studien mit männlichen Probanden basieren und frauenspezifische Symptome oder Therapieansprachen vernachlässigen. Die Medizinische Fakultät will mit einer Stiftungsprofessur geschlechtsspezifische Aspekte nachhaltig in Forschung, Lehre und Praxis verankern.

Um eine geschlechtssensible Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, ist es von zentraler Bedeutung, dass der medizinische Nachwuchs schon während der Ausbildung für die Geschlechterunterschiede in der Medizin sensibilisiert wird.

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Prof. Dr. med. Claudio Bassetti
Dekan Medizinische Fakultät, Universität Bern

Exzellenz in Medizin, Forschung und Praxis

Die Medizinische Fakultät Bern vereint das gesamte Spektrum der medizinischen Forschung, umgesetzt am Inselspital, den Zahnmedizinischen Kliniken und den Universitären Psychiatrischen Diensten (UPD). In einem Umfeld geprägt von digitalem Wandel und technologischen Entwicklungen strebt sie nach Exzellenz in Lehre, Forschung und Spitzenmedizin.

Das 2019 gegründete Department of Clinical Research (DCR) fungiert als interdisziplinäre Schnittstelle zwischen Lehre und Praxis. Es fördert klinische und translationale Forschungspartnerschaften und unterstützt die Zusammenarbeit zwischen Fachbereichen. So entstehen innovative Lösungen für komplexe medizinische Fragestellungen, die direkt in die Praxis übertragen werden und zu besseren Behandlungen führen.

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