Neue Perspektiven auf Nachhaltigkeit

01. September 2023

Am ersten gemeinsamen Event «Open Your Horizon» von Alumni UniBE und Rochester-Bern haben sich rund hundert Teilnehmende an Referaten und Ständen über Herausforderungen und Chancen für eine nachhaltige Zukunft informiert.

Sandra von Flüe

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Wie sieht eine nachhaltige Welt aus? Vielleicht die zentrale Erkenntnis dieses Tages ist: Sie besteht aus vielen, nachhaltigen Einzelbausteinen. Aus konkreten Massnahmen, Produkten und Lehren, die Probleme aus ganz unterschiedlichen Bereichen in der Umwelt, der Wirtschaft und der Gesellschaft lösen.

Visuell und kompakt zusammengefasst hat diese Erkenntnis zum Schluss des Events Dana Rulf in der oben abgebildeten Visualisierung.

Aber von vorne: Der Regen hielt die Teilnehmenden nicht davon ab, sich an diesem Samstag, dem 26. August 2023, ins Hochschulzentrum vonRollzu begeben, wo sich die Fabrikstrasse 6 in eine Markthalle verwandelt hatte. Als erstes gab es am Empfang eine Wasserflasche, die – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit – für den ganzen Tag ausreichen und entsprechend wiederaufgefüllt werden musste.

Zum Einstieg erwartete die Teilnehmenden das mitreissende Referat von Karl Schmedders, Professor für Finanzen beim International Institute for Management Development IMD Schweiz und bei Rochester-Bern. Er lieferte harte Fakten zum Klimawandel und zeigte auf, dass dieser ein Problem der fehlenden Externalität sei. Auch sei es herausfordernd, so Schmedders, auf eine langfristige Entwicklung wie den Klimawandel mit den kurzen Amtszeiten der Politik zu reagieren.

Konkrete Lösungen für einen nachhaltigeren Konsum konnten die Teilnehmenden im Anschluss an den Marktständen der Unternehmen herausfinden. Darunter war der grösste Kleiderschrank von Bern. Nach dem Motto «Teile deinen Style» ist das Ziel des Sharing-Konzeptes des jungen Unternehmens «TEIL»,  den Kleiderkonsum in der Gesellschaft und den damit verbundenen Druck zu minimieren.  Die junge Firma «Aare Südhang» stellt lokal produzierte Bio-Limonaden her. «Drip Roasters», ebenfalls ein Berner Unternehmen, achtet bei der Produktion von Kaffee und auch bei den Lieferketten auf faire Bedingungen. Die Rüedu AG zeigte mit ihrem Selbstbedienungsladen, der rund um die Uhr zugänglich ist, wie nachhaltige Ernährung und Unterstützung der lokalen Landwirtschaft mitten in der Stadt möglich wird.

Stand von Rüedu
© Karine Grace

Auch an zahlreichen weiteren Ständen konnten sich die Teilnehmenden mit Unternehmen über ihren Beitrag zu Nachhaltigkeit austauschen. Danach ging es in die nächste Vortragsrunde. Antoinette Hunziker-Ebneter, CEO und Gründerin der Forma Futura Invest AG, legte dar, welche Beiträge der Finanzsektor für eine nachhaltigere Welt leisten kann.

Für die Coop-Gruppe bedeute Nachhaltigkeit vor allem: «Gemeinsam statt alleine», so Salome Hofer, Leiterin Nachhaltigkeit/Wirtschaftspolitik. Um die Nachhaltigkeit als grundlegenden Bestandteil der Unternehmensstrategie zu etablieren, setzt das Unternehmen auf Partnerschaften. Diese seien im Grosshandel unverzichtbar und grundlegend für nachhaltige Massnahmen.

Wie soziale und ökologische Herausforderungen in der Kaffee- und Kakaoproduktion bewältigt werden können, damit setzt sich Christoph Oberlack vom Center for Development and Environment CDE der Universität Bern auseinander. Hier seien Zertifikate und Kooperationen gefragt, so der Forscher.

Zuhörende eines Vortrags
© Karine Grace

Claude Messner propagierte die «Verführung zum positiven Verhalten» als Ziel von Marketingmassnahmen. «Nicht das Wissen treibt unser Verhalten an, sondern die Motive», erklärte der Professor am Institut für Marketing und Unternehmensführung (IMU) der Universität Bern. Er erläuterte dies an Alltagsgewohnheiten wie etwa dem Griff zum Muffin, der uns dazu verführe, die Frucht links liegen zu lassen. Zum Schluss konnten die Teilnehmenden die Eindrücke und Erkenntnisse beim gemeinsamen Apéro diskutieren und setzen lassen.


KURZZUSAMMENFASSUNG ALLER REFERATE

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