«We want to make a difference» - Der JOHANNA DÜRMÜLLER-BOL DBMR RESEARCH AWARD fördert herausragende Forschende in der Biomedizin

12.08,24
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Autorin
Carol Blaser

Für Sie zusammengefasst:

Jedes Jahr im Sommer lädt das Departement für Biomedizinische Forschung (DBMR) zum Day of
Biomedical Research ein. Seit 1996 treffen sich an diesem Tag Forschende und Studierende der Universität Bern, die im Bereich der Biomedizin tätig sind, im Inselspital, um einander ihre Arbeiten und Erkenntnisse vorzustellen. So hat sich der Anlass zu einer wichtigen Plattform für den Austausch und das Zusammenkommen von biomedizinischen Forschenden entwickelt. Ausserdem werden herausragende Leistungen prämiert; unter anderem mit dem Johanna Dürmüller-Bol DBMR Research Award, der dieses Jahr das 13. Mal vergeben wurde. Die UniBE Foundation ist dabei, um zu erkunden, was diesen Tag so besonders macht.

Erfolgreich wie Roger Federer

Der Erfolg in der Wissenschaft ähnelt dem Weg eines Tennisstars wie Roger Federer. Es geht nicht darum, von Zeit zu Zeit ausgezeichnete Einzelleistungen zu vollbringen, vielmehr müssen beständig gute oder gar sehr gute Ergebnisse vorgelegt werden. Roger Federer konnte genau damit die Welt von sich überzeugen: Er beeindruckte mit seiner konstanten Leistung, was ihn trotz einer Gewinnrate von «nur» gut über 50% zu einem Tennisstar machte. Ausdauer und Beständigkeit sind entscheidend für den Erfolg, sei es im Sport
oder in der Wissenschaft. Mit diesem eindrucksvollen Vergleich heisst Prof. Dr. Marc Rubin, Direktor
des Departements für biomedizinische Forschung (DBMR), das Publikum zum Nachmittagsprogramm des Day of Biomedical Research 2024 willkommen.

An diesem Nachmittag werden Preise für herausragende Leistungen an junge Forschende vergeben, um sie auf ihrem weiteren Weg hin zum Roger Federer der Biomedizin zu unterstützen. Der Johanna Dürmüller-Bol DBMR Research Award ist einer dieser Preise. Er zeichnet vielversprechende Projekte im Bereich der klinischen Forschung aus und unterstützt junge Forschende mit einem Preisgeld von CHF 30’000. Diese Auszeichnung öffnet Türen für die Nachwuchsforschenden. Entstanden ist die Auszeichnung in Zusammenarbeit zwischen der Fondation Johanna Dürmüller-Bol und dem Departement für Biomedizin der Universität Bern. Wir wollen nun herausfinden, welche Relevanz dieser Award für die Fondation Johanna Dürmüller-Bol sowie für die Universität Bern und das Inselspital hat.

«Der Johanna Dürmüller-Bol DBMR Research Award ist eines unserer wichtigsten und auch schönsten Kommunikationsmittel»

Marc Stucki

Eine Auszeichnung mit Tradition

Der Johanna Dürmüller-Bol DBMR Research Award wurde erstmals 2012 verliehen und hiess damals noch «Forschungspreis des Inselspitals». Seitdem ist er ein fester Bestandteil des Day of Biomedical Research und eine zentrale Säule für die Fondation Johanna Dürmüller-Bol. So berichtet uns Marc Stucki, der Geschäftsführer und Generalsekretär der Stiftung, dass im Bereich «Medizin und Pflege» das Inselspital zusammen mit der Medizinischen Fakultät der Universität Bern mit Abstand der wichtigste Destinatär der Stiftung ist, und dies sowohl in qualitativer wie in quantitativer Hinsicht. «Der Johanna Dürmüller-Bol DBMR Research Award ist hierfür gegenüber dem Inselspital, der medizinischen Fakultät, insbesondere gegenüber den Studierenden und dem akademischen Mittelbau sowie gegenüber der Öffentlichkeit, eines unserer wichtigsten und auch schönsten Kommunikationsmittel», sagt Stucki. Prämiert wurden in den letzten zwölf Jahren insgesamt zwölf Forschende, die Mehrheit davon waren Frauen. Heute steht die dreizehnte Verleihung bevor.

Die Preiskrönung

Bevor die Kurzvorträge starten, begrüsst Marc Stucki das Publikum und die fünf Shortlistnominierten. Der Geschäftsführer und Generalsekretär macht auf die Bedeutung des Awards aufmerksam und betont in seiner Rede, dass sich die Stiftung bemüht, einen spürbaren Unterschied zu machen. «We want to make a difference» war einer der Leitsätze der 2004 verstorbenen Stifterin Johanna Dürmüller-Bol. Die Stiftung befolgt das Motto gleich in zweifacher Hinsicht, erläutert Stucki. Zum einen sollen mit der finanziellen Zuwendung Projekte gefördert werden, die einen gesellschaftlich grossen Wert haben, und zum anderen zielt die Unterstützung darauf ab, eine nachhaltige Karriereentwicklung der Forschenden zu bewirken. Es ist ein Anliegen der Stiftung, dass ihre Beiträge mehr sind als nur ein „Tropfen auf den heissen Stein“ – sie sollen eine langfristige Veränderung bewirken.

Auf die Rede folgen die sogenannten Lightning Talks. In diesen haben die fünf Normierten die Möglichkeit, die Jury und das Publikum von sich und ihrem Forschungsprojekt zu überzeugen. In diesem Jahr, so die Jury, fällt der Entscheid besonders schwer. Die Projekte sind alle durchwegs überzeugend. Inspiriert von den diesjährigen Olympischen Spielen, werden drei der fünf Nominierten ausgezeichnet, doch nur eine Person kann den Johanna Dürmüller-Bol DBMR Research Award gewinnen. In diesem Jahr ist es Dr. Andrea Felser. Sie forscht im Bereich der Pädiatrie und untersucht, wie ein Überschuss an Androgenen, die von den Nebennieren produziert werden, zu erheblichen Gesundheitsproblemen bei Frauen führen kann. Diese Überproduktion kann reproduktive und auch metabolische Probleme hervorrufen. Bereits bei Kindern kann dies zu gravierenden gesundheitlichen Problemen führen. Die Ursachen und Mechanismen dahinter sind jedoch noch nicht vollständig untersucht. Diese Wissenslücke will Dr. Andrea Felser mit ihrer Forschung schliessen. Das Preisgeld ermöglicht die Weiterführung des Forschungsprojektes, doch was bedeutet dieser Award für ihre weitere wissenschaftliche Laufbahn?

Wir haben bei Marc Stucki nachgefragt, worin – neben dem finanziellen Aspekt – der Wert des Awards für junge Forschende liegt. Marc Stucki berichtet, dass die Stiftung die Werdegänge der preisgekrönten Forscherenden aktiv in den Medien und auch im Inselspital verfolgt und dass er gelegentlich Rückmeldungen erhält: «Bisher waren die Feedbacks wie auch Presseberichte höchst beeindruckend; der Johanna Dürmüller DBMR Research Award erwies sich durchwegs als Katalysator oder Sprungbrett, sowohl an der angestammten Alma Mater wie auch national oder international.» Aufgrund des ausgezeichneten Rufs unterstützt der Award die jungen Forschenden tatkräftig dabei, ihre Karrierechancen zu erweitern.

«Bei den Preisträgerinnen und Preisträgern beeindruckte mich ihre bescheidene Art und ihre Fairness gegenüber den Mitbewerber:innen»

Marc Stucki

Das Ende des Nachmittags

Der Nachmittag im Inselspital neigt sich dem Ende zu. Beim abschließenden Apéro strahlen viele Gesichter, und die angeregten Gespräche drehen sich um die Beiträge des Tages. Marc Stucki teilt nach dem Anlass seine Begeisterung für das Event mit uns: «Wir sind immer wieder von der Qualität des Day of Biomedical Research beeindruckt. Die Kurzvorträge, die Keynotes sowie die Plakatausstellung sind jedes Jahr herausragend. Deshalb kommt dem Johannna-Dürmüller DBMR Research Award bei unserer Arbeit als Stiftung eine hohe Bedeutung zu». Stucki, der in all den Jahren nur zweimal beim Anlass fehlte, sprach auch seine Bewunderung für die Studierenden und jungen Forschenden aus: «Jedes Mal haben mich die Studierenden und jungen Forschenden sehr beeindruckt, ob nun preisgekrönt oder «lediglich» mit ihren Postern. Mit ihrer Art wie sie mir als medizinischen Laien ihre Forschungsthemen und -ergebnisse durchwegs verständlich und spannend geschildert haben. Bei den Preisträgerinnen und Preisträgern berührte mich jeweils auch ihre bescheidene Art und ihre Fairness gegenüber den Mitbewerber:innen». Der gegenseitige Respekt ist auch am diesjährigen Day of Biomedical Research spürbar. Die wertschätzende Atmosphäre ist ansteckend. Zufrieden und mit vielen neuen Eindrücken verlassen wir das Inselspital, inspiriert von einem spannenden Tag der biomedizinischen Forschung.


zur Person

Marc Stucki ist Geschäftsführer und Generalsekretär der Fondation Johanna Dürmüller-Bol. Seit der ersten Verleihung des Johanna Dürmüller-Bol DBMR Research Awards hat er nur zweimal die Veranstaltung verpasst.

«Ich möchte dem gesamten Team des Departments for
Biomedical Research den herzlichen Dank unseres Stiftungsrats überbringen. Danke für die perfekte Organisation und die professionelle Durchführung dieses hochkarätigen Anlasses.»

©Photopia, 3074 Liebefeld


Fondation Johanna Dürmüller-Bol

Die von Johanna Dürmüller-Bol errichtete Stiftung besteht seit dem Jahr 2000. Sie unterstützt gemeinnützige und staatliche Organisationen, Institutionen und Projekte in den folgenden drei Spendenbereichen:

  • Kultur und Musik
  • Wissenschaft und Forschung
  • Medizin und Pflege

Den Johanna Dürmüller-Bol DBMR Research Award verleiht die Stiftung seit dem Jahr 2012 jährlich am Day of BioMedical Research.

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day of biomedical research

Seit 1996 führt das Department for BioMedical Research (DBMR) den Day of BioMedical Research durch. Die Veranstaltung dient als Forum, wo Forschende und Studierende ihre Arbeiten vorstellen und Erkenntnisse teilen. Sie ist öffentlich zugänglich.

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Johanna Dürmüller-Bol DBMR Research Award

Der Johanna Dürmüller-Bol DBMR Research Award ist ein gemeinsames Projekt des Departement for BioMedical Research der Universität Bern und der Fondation Johanna Dürmüller-Bol. Der Award zeichnet Projekte in der klinischen Forschung aus und zielt darauf ab, Projekte von Nachwuchsforschenden mit einem Preisgeld von CHF 30’000 weiterzufinanzieren. Seit dem Jahr 2012 wurde der Award insgesamt dreizehn Mal Mal verliehen.

Die Nominierten 2024

  • Jennifer Amsler
  • Marc Wehrli
  • Andrea Felser
  • Lenka Vokalova
  • Anke Augsbach

Die Gewinnerin des diesjährigen Awards

Dr. Andrea Felser hat mit dem Projekt «The role of mitochondrial energy metabolism in adrenal hyperandrogenism: mechanisms and clinical implications» den Johanna Dürmüller-Bol DBMR Research Award 2024 gewonnen.

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